Konzertkritik 165. Konzert der Harmonia Classica

165. Konzert Foto 1am 23. Mai 2018, Ehrbar Saal, Mühlgasse 30, Wien 4

Schöne neue Musik in einem wunderschönen Jugendstil-Ambiente, nämlich im Ehrbar Saal, war auch diesmal wieder der Garant für ein ganz besonderes Konzerterlebnis. Diesmal stand Orchestermusik heimischer und auswärtiger Komponisten der Harmonia Classica auf dem Programm.

So spielte das KünstlerOrchesterWien, von Herrn Prof. Werner Hackl zusammengestellt, das unter der hervorragenden Leitung von Alexander Blechinger hingebungsvoll und ausgezeichnet musizierte.

Den Beginn setzte Musica Festiva  von Eberhard Böttcher, ein majestätisch-würdiges Werk. Es folgten die drei ersten Sätze der Symphonie von Alexander Blechinger, ein klanggewaltiges Stück. Joachim Pfützenreuters Werk „Heimat“ nach einem eigenen Text besingt die vielfältigen Gefühle, die das Wort Heimat hervorruft, gesungen von Monika Medek und Thomas Markus. Dann konnte man den Flöten-Frühlingswalzer,  dessen Leitmotiv, brilliant gespielt von Cornelia Unterthiner, ein richtiger Ohrwurm ist, von Alexander Blechinger hören.

Im zweiten Teil des Konzertes wurde das Publikum mit Franz Fellners „Campane di Venezia“, das die Eindrücke einer Touristengruppe in Venedig beschreibt, eingestimmt. Romantische Sensibilität bietet uns  „La mutevolezza dell‘essere“ (Die Veränderlichkeit des Seins) von der Italienerin Paola Ariano und dann Alexander Blechingers „Kathedrale“ nach einem Text von Brigitte Pixner, das dem Stephansdom gewidmet ist. Außerdem waren die Rhapsody Nr. 2 vom afrikanischen Komponisten Andre‘ Bangambula Vindu, über das Mysterium der Entstehung der Welt, am Klavier hervorragend gespielt von Anna Song und The Dawn before the Battle (Das Erwachen vor der Schlacht) vom australischen Komponisten Ian Vitcheff, ein Klanggemälde par excellence zu hören.

Den Abschluss des Abends bildete Blechingers „Hymne an Wien“ nach einem Text von Gerty Ederer, wo die beiden Sänger Monika Medek und Thomas Markus ihre schönen kräftigen Stimmen besonders schön zeigen konnten. Das Werk bestach durch die herrliche Orchestrierung und die farbenfrohen Klänge: Programmmusik vom Feinsten!

Ein Konzert mit Festcharakter! Wunderschönes Ambiente, ein ausgezeichnetes Ensemble, lebendige schöne neue Musik! Die anwesenden Komponisten wurden mit gebührendem reichen Beifall belohnt. Musik der Gegenwart in einem  Konzert der Harmonia Classica: ein wahrer Genuss!

Eva Kaufmann